Bei einer Oldtimerausfahrt im September 1996 mit dem Opel GT Club begann das Unheil. Es war sehr regnerisch und nebelig und wir mussten sehr lange mit Licht fahren.

Plötzlich bemerkte ich einen komischen Geruch aus dem Armaturenbrett. Wenige Augenblicke ging die Ladekontrollleuchte an und es qualmte aus dem Scheinwerferschächten.

Ich blieb stehen und klemmte gleich die Batterie ab, um weitere Schäden zu vermeiden. Danach zwickte ich die Scheinwerferkabel ab und isolierte diese. Leider sind die Lichter bei meinem Opel nicht mit einer extra Sicherung geschützt, was natürlich ein Konstruktionsfehler war. Schließlich traten wi wir langsam und ohne Licht die Heimfahrt an.

Nun war der Zeitpunkt gekommen für das Auto eine Generalsanierung einzuleiten. Nach einer einjährigen Restauration war das Auto Dezember 1997 wieder fahrbereit.

Für mich war es ein immer ein GT/J. Also eine billigere Ausführung ohne Chrom. Er war auch nicht so reichlich mit Instrumenten bestückt. Z.B.: kein Amperemeter, kein Öldruckmesser.

Doch laut Typenschild stellte es sich heraus, dass es gar keine billigere GT/J sondern die bessere GT/AL Ausführung (Luxusausführung) war.

Im Laufe seines Lebens dürfte er öfters restauriert bzw. umgebaut worden sein.

Ich wollte natürlich eine originalgetreue Restauration durchführen und den Wagen so herrichten, wie es auch am Typenschild herauszulesen war. Das hieß mehr als nur die Teile restaurieren, sondern auch die Teile verchromen und fehlende Instrumente besorgen, um den Wagen wieder in eine Originalgetreue Version zu verwandeln.

Beim Zerlegen und Abschleifen stellte sich heraus, dass es einige versteckte Roststellen gab, welche bereits schlecht restauriert waren. Es wurden Bleche ganz einfach vernietet und mit reichlich Selastik verschmiert.

Dabei stellten wir auch fest, dass die Originalfarbe Ocker war, er danach Silber und letztendlich Rot lackiert wurde. Durch die vielen Lackierungen waren die Schleifarbeiten sehr mühsam und langwierig.

Nach der Schleifarbeit und dem Einschweißen konnten wir uns aufs Lackieren konzentrieren. Die Lackierung wurde aus drei Schichten realisiert. Zuerst die Rostschutzfarbe, gefolgt von dem Spritzkit und abschließend mit dem Farblack, in meinem Fall Ocker, da dies auch die originale Farbe dieses Fahrzeuges war.

Ich lackierte eigenständig den Innenraum, Motorraum und den Unterboden. Den Rest ließ ich von Profis erledigen. Dazu musste mein GT mittels Handwagen in die nahelegende Lackiererei geschoben werden.

Während der Wagen in der Lackiere stand, nutze ich die Zeit und machte mich über die restlichen Teile her. Damit ich diese gleich einbauen konnte, sobald der Wagen wieder Ocker ist.

Die Hinterachse wurde mit der Rostschutzfarbe versiegelt und anschließend lackiert. Außerdem wurden auch neue Bremsbelege montiert. Die meiste Zeit benötigte ich, um die unzähligen Kleinteile zu reinigen, entrosten und wieder zu lackieren.

Nach dem Lackieren mittels Luftpinsel wurden die Teile zum Trocken im Keller neben Pfefferonis aufgehängt, um eine schärfere Farbe zu erzielen.

 

Das nächste Problem war die Vorderachse. Dort, wo normalerweise die Stoßdämpfer angeschraubt sind, waren nur große Löcher und sehr viel Rost. Nach der Reparatur und dem Einschweißen neuer Befestigungen, anschließendem Verzinken des Achskörpers und lackieren anderer Teile der Achse schaute sie wieder wie neu aus.

Nun zur eigentlichen Ursache meiner Restauration, dem Kabelbrand. Der Kabelstrang wurde zerlegt, verschmorte Kabel erneuert und die guten wurde geprüft und blieben erhalten. Mit etlichen Meter Kabeln und anschließenden mühevollen umwickeln war der Kabelstrang wieder betriebsbereit. 

Es wurden auch Kabel ergänzt, um den Wagen von der GT/J wieder auf die originale GT/AL Variante umzubauen. Außerdem habe ich die Lichter mit einer eigenen Sicherung ausgestattet, um einen weiteren Kabelbrand zu vermeiden.

Der Grund des damaligen Kabelbrands war, dass der Vorbesitzer den Isolierschlauch, der im Scheinwerferdrehmechanismus eingebaut ist entfernt hatte. Dieser wird aber benötigt, damit bei den Drehbewegungen des Scheinwerfers die Kabel nicht beschädigt werden. Ich habe natürlich wieder einen neuen Schutzschlauch montiert und somit auch dieses Problem behoben.

Nach der Fertigstellung des Kabelbaumes kümmerte ich mich um die Verkleidung des Wagens. Ich schnitt neue Kartons zu, klebte neuen Schaumstoff darauf und überzog sie mit neuen Skai.

Endlich kam mein Auto aus der Lackiererei und ich konnte mit der Montage der neuen Teile, welche ich in dutzenden Kartons zwischengelagert habe, beginnen.

In der Schlosserei eines guten Freundes, in der ich meinen GT bereits zerlegen und schleifen durfte bauten wir nun auch die Achsen, den Motor und die Auspuffanlage ein. Den Rest konnte ich dann auch zu Hause erledigen. Somit brachten wir und mittels Abschleppwagen wieder heim.

Nach rund einer einjährigen sehr intensiven Arbeit war der GT fertig. Es fehlten nur noch Kleinigkeiten, wie Zierleisten, Schriftzüge und diverse Kleinigkeiten, die ich noch nicht auftreiben konnte.

Aber mittlerweile konnte ich alle Teile organisieren und montieren. Der Wagen fährt sich bis jetzt ohne Mängel und schnurrt, wie ein Neuwagen. Es ist immer ein tolles Gefühl einen Wagen zu fahren, auf den man sich verlassen kann. Besonders toll ich das Gefühl, ihn selbst restauriert zu haben.

 

Michael Pfeiffer.